| TÜV ArbeitenWenn das Auto zur Hauptuntersuchung muss, stellt sich alle vierundzwanzig Monate bei Autofahrern ein mulmiges Gefühl ein. Gerade Fahrer von älteren Gebrauchtwagen sind sich oft unsicher, ob der Wagen die Prüfung übersteht. Es lohnt sich daher zu wissen: Was wird bei der HU eigentlich alles geprüft? Zu allererst: Es ist nicht ratsam, den Moment über Gebühr hinauszuzögern, da bei Überziehung der HU ein Bußgeld droht. Deshalb sind Sie gut beraten, alle technischen Funktionen zuvor in einer Werkstatt Ihres Vertrauens überprüfen zu lassen, um anschließend bedenkenlos die Fristen einhalten zu können. Denn ein Fachmann weiß, wie die Prüfung abläuft und kann dementsprechend die zu untersuchenden Teile auf Fehler untersuchen. Zunächst einmal machen Prüfer eine äußerliche Sichtkontrolle bei Ihrem Wagen. Dabei prüft er, ob Ihre Scheinwerfer splittern, die Windschutzscheibe und Außenspiegel Risse aufweisen oder andere Beschädigungen vorliegen. Auch die Profiltiefe von den Reifen und eventuell die Pflichtausstattung wie der Verbandskasten, die Sicherheitsweste und das Warndreieck werden von den Prüfern kontrolliert. Danach erfolgt ein Blick unter die Motorhaube, um den festen Sitz der Batterie und die Bremsflüssigkeit zu prüfen. Haben Sie Tuningteile verbaut, sollten Sie für alle verbauten Teile die ABE bereithalten. Bei nicht eingetragenen Teilen kann Ihr Fahrzeug durchfallen oder die ABE sogar erlöschen. Ist das alles in Ordnung, folgt das, was seit 2012 neu im Prüfungsablauf ist: Der Sachverständige macht eine Probefahrt mit acht Stundenkilometer, um Airbags, ABS und ESP zu überprüfen. Meist fährt er Ihren Wagen bis zum Prüfstand. Ebenso wird geprüft, ob ungewöhnliche Geräusche auf einen Schaden hindeuten oder ob die Stoßdämpfer defekt sind. Dann muss Ihr Fahrzeug zeigen, dass die Bremsanlage funktioniert und ob die Bremsen an allen Rädern gleichmäßig verzögern.
Das wird alles auf der Hebebühne geprüft Nach der kurzen Probefahrt geht es zur Hebebühne oder Grube, bei der sich regelmäßig unentdeckte Fehler offenbaren. Früher musste der TÜV bei der Abgasuntersuchung lediglich nachsehen, ob einige Rohre dicht sind. Bei modernen Autos werden zusätzlich Lambdasonden, Katalysator, Partikelfilter sowie Harnstoff-Reduktionssysteme geprüft. Im Prinzip überprüfen Sachverständige alles - von der Lenkung bis hin zum Fahrwerk - was der Verkehrssicherheit dient.
Ein erfahrener Sachverständiger überprüft die Bremsbeläge, untersucht die Achsen und schaut sich die Gelenke und Radaufhängungen an. Ob Ihr Auto Flüssigkeiten verliert oder ob alle Dichtungen intakt sind, ist ebenso relevant wie starker Rostfraß. Am Ende findet der Lichttest statt. Dafür muss jede Leuchte, einschließlich der Nummernbeleuchtung und Rücklichter, hell leuchten. An dieser Stelle ist die zugelassene Beleuchtung nach StVZO zu berücksichtigen. Haben Sie eine Weitleuchtenregulierung, muss bei diesen neben den Scheinwerfern die Einstellung stimmen. Auch das Abgleichen der Fahrgestellnummer mit Ihren Fahrzeugpapieren gehört zur Hauptuntersuchung. Ist die Prüfung abgeschlossen, bekommen Sie die Plakette zugeteilt. Bei Mängeln muss Ihr Fahrzeug mit den reparierten Beanstandungen innerhalb von vier Wochen erneut zum TÜV. Sind Sie bei Ihrem Vorabcheck auf Fehler gestoßen, lassen Sie diese in der Werkstatt beheben.
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